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[ 18.04.1997
] Kein Zweifel, in dieser Wohnung lebt ein Baseballfan: Mehr als zwanzig der bei der Jugend inzwischen so beliebten Sportmützen auf einem Regal, mehrere Poster an der Wand und eine Menge Pokale auf dem Schrank sprechen eine deutliche Sprache. Außerdem
trägt der Mann ein T-Shirt, auf dem unter der Überschrift
"Grapefruit League" die Heimatorte der Baseballteams im
Süden der USA verzeichnet sind. Eine Woche lang durften die von den nationalen Verbänden ausgewählten Trainer den Spielern des US-Profiklubs beim Training zuschauen - da schlägt das Herz des deutschen Baseballfans, dessen Lieblingssport hierzulande immer noch eher ein Schattendasein führt, schon um einiges höher. Von Trainingsbedingungen wie in Amerika kann ein deutscher Coach allerdings nur träumen: Sechs bis acht Übungsplätze rund um das Stadion, darauf 60 bis 70 Spieler der verschiedenen Braves-Teams beim Training. Und mittendrin die internationale Besuchergruppe, die sich nach einer Einführung in das tägliche Übungsprogramm überall frei bewegen und Fragen stellen durfte. Außerdem referierte jeden Tag ein amerikanischer Trainer. Die Atlanta Braves wollen mit diesem Programm einerseits das internationale Baseball-Niveau verbessern, sagt Stefan Hoffmann. Andererseits stecke auch ein gewisser Eigennutz hinter dem Angebot, versuchten die Amerikaner, internationale Kontakte aufzubauen: "Die wollen Leute haben, die ihnen gute Spieler zuschachern." Doch auch für
seine Arbeit als Auswahlcoach habe der Besuch bei den Braves "schon
was gebracht", glaubt Stefan Hoffman. Besonders imponiert hat
ihm die "Selbstverständlichkeit", mit der die Amerikaner
diese Sportart betreiben. In Deutschland fehle dieser "Geist
des Spiels" noch, seien viele Aspekte des Baseballs noch "zu
geplant". Und während beim Baseball bei uns die Tradition
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© hezel & di carlo
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