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14.08.1992 ]
Der Versuch einer Erklärung... Das mit den Regeln ist so eine Sache Also das mit dem Namen war so: Die Mutter des Vorsitzenden Oliver Hezel umschrieb die Sportart ihres Sohnes als ein Auf-dem-Gras-Rumhüpfen. Damit war der Name Grasshoppers Erbach geboren. Seit 1987 gibt es nun den Baseballclub in der Kreisstadt, der sich mittlerweile mit einer Herren- und Damenmannschaft in der Verbandsliga etabliert hat und von sich behauptet, der deutsche Verein in Hessen zu sein, der am besten ausgerüstet ist.
"Ziel des Spiels ist, eine größere Anzahl von Punkten zu erzielen als die gegnerische Mannschaft", so heißt es im Handbuch des Deutschen Baseball Verbandes. Das klingt simpel, ist es aber nicht. Denn wenn Pitcher (Werfer), Fänger (Catcher) und Batters (Schläger) sich im Infield Auge in Auge gegenüberstehen, ein Double-Play versuchen und die je neun Spieler jeder Mannschaft von Base zu Base huschen, beziehungsweise versuchen den Ball möglichst schnell zum Catcher zurückzuwerfen - dann wird's kompliziert. Der Versuch einer Erklärung: Ein Inning ist ein Spielabschnitt beim Baseball. Sieben gibt's innerhalb eines Spiels. In jedem Inning ist eine Mannschaft in der Offensive; zu ihr gehört der Schläger, der versucht, den vom Pitcher geworfenen Ball so zu treffen, so dass die Defensivmannschaft (Catcher, Pitcher) möglichst lange braucht, um den Ball zum Catcher zurückzuwerfen. Je länger dies dauert, desto mehr Spieler können das Infield (=innere Spielfläche) umrunden. Das Infield ist die Fläche des Quadrats, das durch das First, Second, Third Base und Homeplate gebildet wird. Erreicht ein Läufer das Homeplate, dann gibt es einen Punkt. Daneben gibt es noch eine ganze Reihe anderer Möglichkeiten Punkte zu machen, deren Beschreibung Zeitungsseiten füllen würde. Neben der Vielfalt der Regeln, die man nicht unbedingt alle kennen muss, um dem Spiel halbwegs folgen zu können, ist die mäßige Telegenität von Baseball ein Grund dafür, dass die Popularität hierzulande Grenzen hat. Die Rasanz und auch Härte dieses Sports erschließt sich erst demjenigen, der ein Spiel oder Training aus der Nähe erlebt, der Bildschirm kann das nicht so gut vermitteln. Es ist gar nicht einmal so schwierig, mit dem Schläger den 141,4 bis 148, 8 Gramm schweren Ball zu treffen. Das runde Leder selbst trägt nicht unerheblich zum Reiz von Baseball bei: von weitem einem Tennisball nicht unähnlich ist es fast so hart wie eine Holzkugel. Der Kern wird gebildet aus Kork oder Kunststoff und ist umwickelt mit dünnem Garn. Die Oberfläche besteht aus zwei vernähten Lederstreifen. Blaue Flecken, an denen man lange Freude hat, sind vorprogrammiert, wenn der Ball irgendein anderes Körperteil als die mit einem großen Lederhandschuh geschützte Fanghand trifft. Kein Wunder, dass Helm und Tiefschutz zu unerlässlichen Ausrüstungsgegenständen gehören. Zurück zu den Grasshoppers. "Baseball ist sehr anspruchsvoll. Jeder muss jede Position spielen können, eine schnelle Auffassungsgabe ist gefordert", so beschreibt der Sprecher des Vereins, Mathias Lenz, die Faszination des Sports. Die Idee, einen Baseballverein zu gründen, sei laut Hezel "an einem Sommernachmittag am Baggersee" geboren worden: "Es war mal was Neues, sieht außerdem auch chic aus." Mittlerweile haben die "Grashüpfer" 103 Mitglieder und einen festen Zuschauerstamm von rund 50 Fans, die allerdings, was das Anfeuern angeht, für 200 Krach machen. Trainiert und gespielt wird auf dem Platz am Reiterstadion, den der Klub in Zusammenarbeit mit der Stadt derzeit um ein Infield erweitert. Die Männer üben mittwochs und freitags ab 19 Uhr, die Junioren (16 bis 18 Jahre) freitags ab 17 Uhr, die Jugend (10 bis 15 Jahre) mittwochs ab 17 Uhr und die Frauen, die übrigens Softball spielen (Ball größer und weicher, Feld kleiner) donnerstags ab 19 Uhr. Abschließend Anweisungen von Coach Michael "Homerun" Stutz beim Training: "Okay, First Base, okay. Outfield gleich reinlaufen. Felix sei nicht so cool; immer noch First." Alles klar?
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© hezel & di carlo
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